28.07.2025 - vhs Pressemitteilung "Erwachsenenbildung im digitalen Zeitalter: Saarländische Volkshochschulen wollen sich flexibler aufstellen"

Saarbrücken, 28. Juli 2025. Die Saarländischen Volkshochschulen (VHS) wollen ihre Angebote künftig noch flexibler gestalten. Im Rahmen einer Tagung des Verbandes der Volkshochschulen des Saarlandes besprachen die Leiterinnen und Leiter der regionalen Volkshochschulen die Chancen und Herausforderungen, denen Institutionen der Erwachsenenbildung im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung gegenüberstehen. Im Fokus: kurzfristigere Angebote, kürzere Laufzeiten, digitalere Kommunikation. 

Das Leitertreffen stand im Zeichen der gemeinsamen Feststellung, dass sich mit dem Lebenswandel der saarländischen Bevölkerung auch die Bedürfnisse im Bereich Bildung immer mehr verändern. Die VHS-Chefinnen und -Chefs suchten gemeinsame Antworten auf die Frage, wie diese Veränderungen, die eng mit dem digitalen Wandel zusammenhängen, moderne Volkshochschulen mit Blick auf Programm- und Kursplanung, Marketing und Anmeldeprozess adressiert werden können. Ulrike Heidenreich, Direktorin des Verbandes Saarländischer Volkshochschulen betont: „Um weiterhin ein gefragter Partner im Bildungsbereich sein zu können, müssen Volkshochschulen sich wie alle anderen Marktteilnehmer an neue Bedürfnislagen anpassen. In saarländischen VHS hat daher längst eine ganz individuelle, oft auch semesterunabhängige Planung Einzug gehalten.“ 

Programmplanung im Wandel

Die Kursplanung der insgesamt 16 saarländischen Volkshochschulen sei aufgrund der Gegebenheiten vor Ort, der Rechtsform (kommunal verankert oder als Verein) oder auch der Historie unterschiedlich. So gebe es Volkshochschulen im Saarland, die eine jährliche Programmplanung durchführten, die Mehrheit plane zwei Semester pro Jahr. In anderen Bundesländern sei von einzelnen VHS sogar auf eine Trimestesterplanung umgestellt worden. Manche Volkshochschulen reihten die Semester nahtlos aneinander, andere legten kurze Pausen zwischen den Semestern ein. Aber: „Nahezu alle Volkshochschulen nehmen während der laufenden Semester neue Kurse ins Programm auf und entwickeln je nach Bedarf kurzfristig neue Angebote“. Nach Heidenreichs Einschätzung wird sich die Organisation der Weiterbildungsangebote bei den meisten Volkshochschulen mittelfristig in eine rollierende, sich ständig den Gegebenheiten, Bedürfnissen und Trends anpassende Planung entwickeln. 

Auch die Länge der Kurse, also die Anzahl der Termine und der Gesamtzeitraum, verändere sich: „Während es im klassischen Sprach- oder Gesundheitskursgeschehen oft noch zwölf und mehr Kurstermine gibt, die auf ein vorgegebenes Lern-oder Trainingsziel ausgerichtet sind, weist der Trend in vielen anderen Bereichen zu Kursen mit weniger Terminen. Viele Teilnehmende möchten sich nicht langfristig binden, sondern sich in einer überschaubaren Zeit neue Fähigkeiten aneignen“, so die Verbandsdirektorin. Außerdem stellten höhere Preise, die durch eine hohe Terminanzahl entstehen, eine Eintrittshürde dar. Daher sei in den saarländischen Volkshochschulen zu beobachten, dass in vielen Bereichen die Anzahl der Unterrichtsstunden pro Kurs eher abnimmt und dann eher zusätzliche Aufbaukurse angeboten werden „Zudem werden die Wünsche der Teilnehmenden immer individueller und Teilnehmergruppen immer heterogener. Die Volkshochschulen stellen sich auf diese Entwicklung ein, indem Sie auch Kurse mit Kleingruppen laufen lassen und so die individuellen Wünsche der Teilnehmer besser berücksichtigen können.“ Auf Wunsch bieten die saarländischen VHS auch eigene, maßgeschneiderte Kurse für Einzelpersonen oder geschlossene private Personengruppen oder professionelle Firmenschulungen an.  

Klassisches Programmheft vs. Online-Kursdatenbank

Aktuell verfügen alle saarländischen Volkshochschulen noch über ein gedrucktes Programmheft, das der Programmplanung entsprechend mindestens einmal im Jahr, in den meisten Fällen zweimal pro Jahr (Winter- und Sommersemester) erscheint. „Das klassische Programmheft sorgt dafür, dass die Volkshochschule mit ihrem breiten Angebot auch von Personen wahrgenommen wird, die nicht unmittelbar auf der Suche nach einem Weiterbildungskurs sind. Insofern ist das Programmheft noch immer ein relevantes Marketingmedium“, so Heidenreich. Es werde jedoch immer deutlicher, dass Programmhefte dem Wandel nicht mehr in vollem Umfang Rechnung tragen: „Das Heft wird zu Semesterbeginn gedruckt und ist oft schon nicht mehr aktuell, wenn es erscheint – Kurse, die nach Redaktionsschluss oder später im Laufe des Semesters geplant werden, finden im Programmheft nicht statt. Außerdem bewahren die meisten das Heft nicht über das gesamte Semester hinweg auf.“ 

Auch bei den Volkshochschulen geht der Trend zur digitalen Kommunikation: Das betrifft klassisches Kursmarketing ebenso wie die Buchung von VHS-Angeboten. Um ihre Angebote reichweitenstark und konkurrenzfähig platzieren zu können, spielen Suchmaschinenoptimierung, Beiträge in sozialen Medien und weitere Instrumente des Online-Marketings eine immer wichtigere Rolle. „Das wichtigste Medium ist und bleibt vorerst jedoch die eigene, niedrigschwellige Website, die das Kursangebot darstellt und unmittelbar Buchungen ermöglicht“, betont Ulrike Heidenreich. Während Kursanmeldungen vor wenigen Jahren noch größtenteils telefonisch erfolgten, liege der Anteil der Online-Buchungen bei den saarländischen VHS inzwischen zwischen 60 und 75 Prozent – Tendenz weiter steigend. 

Aktuell fahren die Volkshochschulen noch zweigleisig: Sie bieten ein Programmheft an und bauen aber gleichzeitig ihre digitalen Informationsangebote immer stärker aus. „Gerade vor dem Hintergrund, dass die Ressourcen für entsprechende Maßnahmen üblicherweise begrenzt sind, werden wir als Verband die saarländischen Volkshochschulen auf diesem Weg tatkräftig und kontinuierlich unterstützen“, so Ulrike Heidenreich. Um „im Konzert der Großen“ weiterhin mitspielen zu können, müsse der Wandel der hiesigen Volkshochschulen zu mehr Flexibilität und Digitalität „schnell und konsequent“ vollzogen werden. 

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BU 1: VHS-Verbandsdirektorin Ulrike Heidenreich

BU 2: V.l.n.r.: Axel Birkenbach (VHS St. Wendel e.V.); Elke Leonhardt-Jacob (VHS Neunkirchen); Silvia Debold (VHS Homburg e.V.); Marika Flierl (Biosphären-VHS St. Ingbert); Stefan Dewes (VHS Dillingen e.V.); Angélique Groß (VHS Lebach e.V.); Markus Bock (KVHS Saarlouis); Frank Schuppener (VHS Illingen e.V.); Martina Lang (KVHS St. Wendel); Andreas Obster (VHS Saarlouis); Sarah Falkenrich (KVHS Neunkirchen); Iris Bungert (VHS Sulzbach); Lars Hüsslein (VHS Völklingen); Ulrike Heidenreich (Verband der Volkshochschulen des Saarlandes e.V.)

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Pressekontakt:
Verband der Volkshochschulen des Saarlandes e.V.
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Der Verband der Volkshochschulen des Saarlandes e. V. ist eine anerkannte Landesorganisation der Weiterbildung und agiert als Interessenvertretung aller 16 saarländischen Volkshochschulen. Der VHS-Landesverband berät, unterstützt die Netzwerkarbeit, koordiniert gemeinsame Großprojekte und unterhält dazu eine Geschäftsstelle in der Landeshauptstadt Saarbrücken

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